Mit Emotionen – eigenen und denen von Mitarbeiter/innen und Geschäftspartnern angemessen umgehen zu können ist eine der wesentlichen Kompetenzen für Führungskräfte. Daniel Goleman hat hierfür den Begriff „emotionale Intelligenz“ geprägt.

Ein erster, wichtiger Schritt ist es Emotionen wirklich auch differenziert benennen zu können. Aber das ist oft schwieriger, als es sich anhört: Viele von uns sind nicht sicher, was genau wir gerade fühlen. Oder welche Emotion wir bei unseren Gesprächspartnern zu erkennen meinen.

Warum ist das Benennen von Gefühlen für manche Menschen schwierig? Speziell Führungskräfte haben oft gelernt, dass starke Gefühle unterdrückt werden sollten. Es bestehen gesellschaftliche oder organisationale Vorstellungen und Regeln, die gegen das Ausdrücken von Gefühlen sprechen. Kognation statt Emotion ist gefragt. Oder aber wir haben nie eine angemessene Sprache für unsere Gefühle gelernt.

Das differenzierte Benennen von Gefühlen kann geübt werden. Wenn Sie zum Beispiel gerade ein starkes Gefühl wahrnehmen, dann halten Sie einen Moment inne und versuchen ein passendes Wort dafür zu finden. Beispiele finden Sie in unten stehender Liste:

Ein Beispiel: Es ist ein Unterschied ob, Sie von einem neuen Mitarbeiter sagen „Er ist nett“ oder ob Sie sagen „Er ist vertrauenswürdig“. Und: es ist wichtig positive und negative Gefühle differenziert wahrzunehmen. (Negative fallen uns evolutionär bedingt in der Regel schneller auf: denn im Zweifel war es in der Menschengeschichte für das Überleben wichtiger Gefahren zu erkennen, als den Fokus auf das Wohlergehen zu legen.)

Differenziertes wahrnehmen und benennen von Gefühlen hilft Ihnen auch klarer zu kommunizieren.

Nach dem Benennen des Gefühls können Sie die Intensität des Gefühls einschätzen, z.B. auf einer Skala von 1 (sehr schwach) bis 10 (sehr stark).

30 Tage lang einfach zu beobachten, welche Gefühle Sie häufiger wahrnehmen ist ein erster Schritt zu Erhöhung der emotionalen Kompetenz. Ein nächster Schritt kann das Ausprobieren der nachstehend aufgeführten Übungen sein:

3 Übungen zur Schulung der emotionalen Intelligenz

Es gibt viele Möglichkeiten die eigene emotionale Intelligenz zu schulen. Im Folgenden stelle ich Ihnen drei Möglichkeiten kurz vor, die ausführlichen Beschreibungen und Vorgehensweisen finden Sie im exklusiven Mitgliederbereich:

1. Die Aufmerksamkeit schulen

„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum hat der Mensch die Freiheit und die Fähigkeit, seine Reaktion zu wählen. In diesen Entscheidungen liegen unser Wachstum und unser Glück.“

Viktor Frankl

2. Gefühle wahrnehmen und benennen

„Es gibt eine einfache Selbstregulierungstechnik, das „benennen von Gefühlen“, bei der man seine Empfindungen einfach in Worte fasst. Wenn man benennt, was man gerade fühlt (zum Beispiel „Ich bin wütend“), hilft dies auf unerklärliche Weise bei der Bewältigung von Emotionen.“

Chade-Meng Tan

3. Reflektives Journaling

„Diese Übung ermöglicht uns, unsere tieferen Quellen des inneren Wissens über uns selbst zu erschließen und dieses Wissen dann mit konkreten nächsten Schritten zu verbinden.“

Dr. Otto Scharmer, über den Einsatz von Journaling im Rahmen eines Theorie U Prozesses