Warum sollte ich als Führungskraft regelmäßige Retrospektiven einführen?
Retrospektiven helfen, die Zusammenarbeit kontinuierlich zu verbessern. Teams, die sich z.B. einmal im Quartal Zeit nehmen, um über ihre Zusammenarbeit, Kommunikation, Abläufe im Team etc. zu sprechen, tun sich leichter Probleme oder frustrierende Situationen anzusprechen. Wenn etwas angesprochen wurde, dann können auch Lösungen gefunden werden.
Die Bereitschaft für offenen Austausch im Team wird gefördert und natürlich sind Retrospektiven auch ein Beitrag zur Teamentwicklung.
Gerade die Herausforderungen der letzten Monate sprechen für regelmäßige Retrospektiven, auch wenn die Teams remote zusammenarbeiten. Retrospektiven helfen dann, auch die Zusammenarbeit und das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken.
Was muss ich tun, wenn ich Retrospektiven einführen möchte?
Bevor Sie damit loslegen: Sollten Sie den MitarbeiterInnen erklären, wieso Sie Retrospektiven einführen möchten, was Sie sich davon erhoffen, wie diese durchgeführt werden und was der Nutzen davon für die MitarbeiterInnen ist.
Auf Regelmäßigkeit achten: Beispielsweise alle 6 Wochen oder einmal im Quartal wird mit dem ganzen Team kritisch auf die bisherige Zusammenarbeit und das Ergebnis der Zusammenarbeit geguckt.
Zeit einplanen: Mindestens 2 Stunden pro Retrospektive.
Bereitschaft mitbringen, an den verabschiedeten Themen / to dos bis zur nächsten Retrospektive wirklich zu arbeiten.
Retrospektiven können auch virtuell durchgeführt werden. In diesem Fall ist es wichtig, dass das Team mit Tools wie Zoom, Breakout-Sessions oder auch mit „Mentimeter“, „Miro“ oder „Mural“ umgehen kann, um einen wirklich interaktiven Austausch zu gewährleisten.
Wie plane und moderiere ich ein Team-Meeting als Retrospektive?
Die Führungskraft, ein Teammitglied oder ein/e Moderator/in von außerhalb des Teams kann die Retrospektive durchführen. Das kann auch im Wechsel erfolgen. Auf diese Weise werden die sozialen und methodischen Kompetenzen des ganzen Teams gefördert. Aber Achtung: derjenige oder diejenige, die moderiert muss eine neutrale Haltung einnehmen, eigener Input muss klar von der Moderatorenrolle getrennt werden. Sonst wirkt es leicht wie Manipulation!
Ein Team-Meeting als Retrospektive kann mit folgenden fünf Schritten moderiert werden:
- Begrüßung – Erläuterung der Vorgehensweise – Ziele klären
- Kurze Check-in Runde: Wie geht es mir heute? Was erwarte ich mir von dieser Retrospektive?
- Informationen sammeln und besprechen: Was ist in letzter Zeit geschehen – speziell mit Blick auf Zusammenarbeit und Abläufe? Alle schreiben Ihre Meinung / Ideen dazu auf Moderationskarten oder Post it.
Diese werden gesammelt und dann geclustert, um gemeinsame Themenfelder zu identifizieren.
Jetzt wird diskutiert: Was steckt hinter den Themenclustern? Warum sind die Nennungen so zustande gekommen?
Dabei wird diese Reihenfolge eingehalten:
- In der ersten Runde wird: Was war gut (Keep)? Auf Karten geschrieben, gesammelt und besprochen.
- Dann geht es weiter mit: Was war schlecht / wo haben wir Luft nach oben (Drop)?
- In der dritten Runde werden Ideen entwickelt: Welche Ideen haben wir, etwas neues / anderes auszuprobieren, um mit der Zusammenarbeit im Team weiterzukommen (Try)?
- Jetzt gilt es die „Ernte einzufahren“ und Maßnahmen zu beschließen oder to do Liste zu erstellen: Was von all dem, was wir besprochen haben, wollen wir konkret wie ändern oder umsetzen?
Hier macht oft eine klassische Aktivitätenliste (Wer macht was mit wem bis wann?) Sinn.
Wichtig ist, dass sich auch jemand für die gesamte Aktivitätenliste oder die beschlossenen Vereinbarungen verantwortlich fühlt und die Umsetzung im Blick hat.
- Zum Abschluss noch eine kurze Blitzlicht-Runde: Wie zufrieden bin ich mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Retrospektive?
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Gerne unterstütze ich Sie und Ihre Organisation auf dem Weg in ein neues Normal. Fach- und Führungskräfte begleite ich durch Coaching, Teams durch individuelle Organisationsentwicklung.
Sprechen Sie mich gerne auf Möglichkeiten an. Ich bin für die Programme Potentialberatung, unternehmenswert:mensch und unternehmenswert:mensch plus, sowie für die Förderung unternehmerischen Know-Hows der BAFA akkreditiert. Dies ermöglicht Ihnen unter bestimmten Voraussetzungen eine finanziell geförderte Beratung.
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