Über Nachhaltigkeit insgesamt und auch über nachhaltige Vereinbarkeit?

Eigentlich wissen wir alle, dass ein Ziel wie „Alle leben gut in den Grenzen unseres Planeten“ unerreichbar ist, wenn wir Menschen so weiterleben wie in den vergangenen Jahrzehnten.

In welchen Bereichen müssen wir Veränderungsprozesse in Gang setzen, um diesem Ziel näher zu kommen? Um den Weg hierhin zu präzisieren, haben viele Gesellschaftsgruppen der 193 UN Mitgliedsstaaten gemeinsam die Agenda 2030 erarbeitet. 17 Nachhaltigkeitsziele (sustainable development goals), die die globale Agenda für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit darstellen:

Diese Ziele können Teil der Unternehmenstrategie werden. Patagonia sei hier als ein Beispiel genannt. Patagonia richtet die unternehmerischen Aktivitäten aus an einer Vision oder vielleicht eher Haltung von „We‘re in business to save our home planent. We aim to use the resources we have – our voice, our business and our community – to do something about our climate crisis.“

Radikal oder konsequent? Und was bedeutet das für Ihr eigenes Geschäftsmodell oder für die Arbeit, die Sie täglich leisten? Und gibt es zukünftig noch ein erfolgreiches Geschäftsmodell ohne Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele. Ich denke nicht.

Vereinbarkeit geht auch nur nachhaltig

Mehrere UN-Nachhaltigkeitsziele beziehen sich auf die Arbeitswelt. Das Thema ist facettenreich, eine Übertragung auf die „klassischen Themen der Vereinbarkeit“ kann z.B. so aussehen:

Nachhaltigkeitsziel 1 „keine Armut“

  • Angemessene Bezahlung
  • Geschlechtergleiche Bezahlung

Nachhaltigkeitsziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“

  • Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Psychische Belastung geringhalten (z.B. auch durch Sicherheit in der Kommunikation)

Nachhaltigkeitsziel 5: „Geschlechtergleichheit“

  • Chancengleichheit der Karrierewege
  • Weiterbildung und Entwicklung unabhängig von Geschlecht
  • Aktives Diversity Management

Und auch für viele andere Nachhaltigkeitsziele lassen sich Verbindungen herstellen.

Nachhaltig bedeutet aber nicht nur, (auch)die UN Nachhaltigkeitsziele in der Personalarbeit mit im Blick zu haben. Nachhaltigkeit bedeutet auch, beständig und konsequent an den Handlungsfeldern einer lebensphasen- oder vereinbarkeitsorientierten Personalarbeit zu arbeiten (Führung und Kommunikation, Rahmenbedingungen der Arbeit, Arbeitszeit und Arbeitsortflexibilisierung, Chancengleichheit, Unterstützungsangebote…). Einmal ist keinmal.

Vereinbarkeit nach Corona das wird für Arbeitgeber bedeuten:

  • Arbeitsortflexibilisierung (home office, mobile working) auch weiter zu ermöglichen – mit klaren Rahmenbedingungen und guter Unterstützung
  • Führungskräfte beim Führen virtueller Teams zu unterstützen
  • Virtuelles onboarding und virtuelle Teamentwicklung als EINE weitere Facette der Personalarbeit zu implementieren
  • Möglichkeiten des Aufarbeitens von mental load – vor allem aber nicht nur bei Frauen, der durch eine lange und für viele anstrengende Phase von home office, home schooling und Unsicherheit entstanden ist, anbieten

Jenseits der Vereinbarkeit wird ein guter gemeinsamer Wiedereinstieg in das „normale-nach-Corona“ Arbeitsleben wichtig sein. Am besten mit einer gemeinsamen Retrospektive, um das Erlebte gemeinsam zu Bewerten und in die Zukunft zu überführen.

Sie möchten sich bei diesem Prozess der Organisationsentwicklung begleiten lassen und wenn möglich dies auch durch eine geförderte Beratung unterstützen lassen? Sprechen Sie mich gerne auf Möglichkeiten an. Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme: info@gmk-entwicklung.de oder direkt über das Kontaktformular.