Resilient sein. In Corona-Zeiten und auch sonst.
Resilienz – dieses Wort hört man immer wieder mal und nur die wenigsten Menschen wissen direkt, was damit gemeint ist.
Ganz allgemein wird damit Widerstandskraft oder Belastungsfähigkeit beschrieben. Eigentlich kommtder Begriff „Resilienz“ aus der Werkstoffkunde und die beschreibt die Fähigkeit eines Materials nach Druck- oder Zugeinwirkung wieder in seine ursprüngliche Form zurückzufinden, ohne dass dabei etwas beschädigt wird.
Auf Systeme (Unternehmen, Organisationen, Gesellschaften) und Menschen übertragen hilft vielleicht das Bild des „Stehaufmännchens“ oder die Metapher „Hinfallen, Krone richten, weitergehen“.
Wer hat den Begriff Resilienz noch geprägt?Viktor Frankl, österreichischer Neurologe und Psychiater), hat während des zweiten Weltkrieges seine Eltern, Geschwister und seine Ehefrau im KZ verloren. Er selbst hat überlebt. Viktor Frankl hat sich dann intensiv damit beschäftigt, woran es liegt, dass manche Menschen besser und manche Menschen schlechter mit gravierenden Lebensergebnissen umgehen können. Von ihm stammt die Aussage „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“
Mein Tipp
Mit Blick auf die aktuelle Situation lohnt es sich (individuell und kollektiv), die Frage zu stellen wieviel „Raum“ wir uns gerade zwischen Reiz (die Situation im Außen) und Reaktion (also unser Verhalten oder unsere Haltung) lassen. Geben wir uns Zeit zum Nachspüren, wie sich die Veränderung im Außen einfühlt und was dies an Chancen und auch Schwierigkeiten vermuten lässt? Oder Zeit, um alternative Einsichten zu gewinnen oder Wege zu entwickeln? Oder sind wir schnell und atemlos unterwegs? Sich Raum geben, heißt Resilienz aufzubauen als Mensch und auch als Organisation.
Wie kann ich mir / meinem Team / meiner Organisation Raum geben?
- Stoppen: anhalten und nicht direkt in Handlung übergehen. Denn vielleicht ist die „alte“ Handlung, das alte Verhalten ja genau das, was mich in diese Situation gebracht hat. „Same old – same old“. Aber jetzt ist Neues gefragt und es gilt individuell oder als Team bewusst und reflektiert – und ohne übereiltes Handeln – auf die Situation zu schauen.
- Nachspüren: Alle Sinneskanäle nutzen: Was sehe ich aktuell / was nehme ich wahr? Wie fühltsich das körperlich an? Welche Gefühle entstehen? Was höre ich? (riechen und schmecken lassen wir mal außeracht …) Welche Eindrücke entstehen bei meinem Kollegen*innen, bei meinen Mitarbeiter*innen? Was nehmen wir im Außen wahr? Welche Schlüsse können wir hieraus ziehen? Welche Chancen sehen wir? Welche positive Zukunft ist erahnbar?
- Handeln: Das tun, was jetzt zu tun ist. Das was möglich und machbar ist angehen und verändern. Aber auch das akzeptieren, was nicht zu ändern ist. Ein Kampf gegen Windmühlen zehrt an den Kräften und vermindert die Selbstwirksamkeit.
Sie möchten sich intensiver mit Resilienz beschäftigen und Ihre persönliche oder organisationale Resilienz stärken? Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme: info@gmk-entwicklung.de